Burma umfasst Gebiete ehemaliger englischer Kolonien sowie die bergigen Grenzregionen, in denen man die Briten heute noch als Befreier sieht. Aung Sans Vision einer Föderation, in der die sieben Staaten (jeweils von einem Minderheitenvolk bewohnt) und sieben Divisionen (wo das Mehrheitsvolk der Bamar lebt), gemeinsam und gleichberechtigt an der Entwicklung des Landes beteiligt sein sollten, wurde nie ganz umgesetzt: Er wurde 1947, ein Jahr vor der Unabhängigkeit, ermordet.
1962 putscht sich General Ne Win an die Macht und setzt den Staatsvertrag von 1948 außer Kraft.
1988 sterben bei landesweiten Unruhen und der darauf folgenden Säuberung 10.000 Menschen. Aung San Suu Kyi, Tochter Aung Sans, gründet die NLD (National League for Democracy). Kaum ein Jahr später steht sie zum ersten Mal unter Hausarrest.
1991 wird sie mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
1990: Bei den Wahlen gewinnt die NLD 392 der 485 Sitze im Parlament. Das Wahlergebnis wird von den Generälen nicht anerkannt – es folgt eine Verhaftungswelle.
Das einst reichste Land Südostasiens wurde von den Militärs heruntergewirtschaftet. 50% des Budgets fließen in die Armee. 70.000 der 400.000 Soldaten sind Kinder. Gesundheits- und Schulwesen erhalten gemeinsam kaum 2% des Staatsetats.
Shan, Karen, Karenni, Kachin, Chin, Mon, das sind nur einige der 138 Volksgruppen in Burma, die alle ihre eigene Sprache sprechen, ihre eigene Kultur und Tradition haben. Seit 1985 werden sie systematisch verfolgt. Rund zwei Millionen leben als Flüchtlinge im eigenen Land, weitere zwei Millionen in Thailand, teils in Lagern, teils in den Städten.
2001 wird der ENC (Ethnic Nationalities Council) gegründet, eine Dachorganisation, die alle ethnischen Nationalitäten unter sich vereint und ihre Interessen vertritt. 2003 wird in Genf von der UNO die Notwendigkeit eines Dreiparteien-Dialoges anerkannt.